Neubildung der achten Klassen am MSMG.

Begründung. Fahrplan. Empfehlungen.

Stand 28.02.2023
beraten mit Beratungslehrer*innen, mit derSchulsozialarbeit, in der erweiterten Schulleitung und mit dem Elternvorstand

Beschluss der Lehrerkonferenz am 28.02.2023

Begründung

Das Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium Telgte sieht nach der siebten Klasse für den achten Jahrgang eine Neubildung der Klassen vor. Anlass ist, dass mit der Rückkehr vom achtjährigen zum neunjährigen Bildungsgang am Gymnasium in Nordrhein-Westfalen Schülerinnen und Schüler künftig sechs statt fünf Jahre lang im Klassenverband unterrichtet werden, bevor sie in das Kurssystem der gymnasialen Oberstufe eintreten.
Am Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium ist die Ausbildung sozialer Kompetenzen ein wichtiges Ziel von Unterricht und Erziehung. Daher investieren wir ab Klasse 5 Zeit und Engagement, damit das gemeinsame Lernen und Leben in einer Klasse gelingen kann. Schülerinnen und Schüler sollen sich mit ihren unterschiedlichen Begabungen und Temperamenten aufgehoben fühlen. Alle sollen lernen, einander gut zuzuhören, Aufgaben gemeinsam zu bewältigen, Konflikte konstruktiv zu lösen und einander auch bei Schwierigkeiten respektvoll zu begegnen.
Drei Jahre sind ein guter Zeitraum, um diese Kompetenzen auszubilden und als Klasse miteinander zu arbeiten. Nach der siebten Klasse findet in der Regel ein Wechsel der Klassenlehrerinnen und -lehrer und vielfach der Fachlehrerinnen und -lehrer statt. Wenn Schülerinnen und Schüler sich in ihrer Klasse nicht ganz wohlfühlen, sollen sie nach drei Jahren die Chance zu einem Neustart erhalten. Die Neubildung der Klassen ermöglicht es, festgelegte Rollen zu überwinden. Schülerinnen und Schülern, die sich leichttun, tragfähige Beziehungen zu knüpfen, gelingt das auch in einer neuen Klassengemeinschaft.
Abschied und Neubeginn sind immer mit Wehmut und Sorgen verbunden. Erfahrungen zeigen, dass die Neubildung der Klassen im achten Jahrgang dennoch viele Vorteile hat. Wir geben die Zusicherung, dass jede Schülerin und jeder Schüler mit zwei oder drei der wichtigsten Freunde zusammenbleiben kann, wenn das gewünscht wird. So erleben die Jugendlichen, dass sie einen Neubeginn bewältigen können. Es stärkt ihre soziale Kompetenz, wenn sie erfahren, wie sie – mit einigen „alten“ Freundinnen und Freunden – neue Beziehungen und Kontakte entwickeln können. In der gymnasialen Oberstufe tun sich Schülerinnen und Schüler mit den wechselnden Zusammensetzungen in den Kursen leichter, wenn sie zuvor in verschiedenen Klassen gelernt haben. Diese Jahrgänge entwickeln einen besonders guten Zusammenhalt und arbeiten auf dem Weg zum Abitur konstruktiv zusammen. In diesem Konzept sehen wir Herausforderung und Chance. In einer bewegten Welt werden gute Erfahrungen mit Neuanfängen das Leben bewältigen helfen. Eine Achtklässlerin formulierte es so: „Ich habe immer noch guten Kontakt zur alten Klasse – und neue Freunde dazugewonnen.“

 

Fahrplan

Die Neubildung der Klassen wird rechtzeitig im siebten Jahrgang vorbereitet. Zu Beginn des zweiten Halbjahres werden die Eltern der Siebtklässler in einer Elternversammlung und die Schülerinnen und Schüler durch die Schulleitung, Klassenlehrkräfte und Schülerinnen und Schüler aus dem aktuellen achten Jahrgang informiert. In einer Jahrgangsversammlung erhalten die Siebtklässler Informationen über das Vorgehen und Erfahrungsberichte aus dem vorausgehenden Jahrgang. Ein Bestandteil dieser Information werden verbindliche Regeln zum Umgang miteinander in den sozialen Medien sein. Im Frühjahr soll es einen Projekttag für den ganzen siebten Jahrgang geben, damit die Schüler*innen einander schon ein wenig kennenlernen.
Die Schülerinnen und Schüler sollten rechtzeitig vor Ende des siebten Schuljahres wissen, mit wem sie im achten Jahrgang in eine Klasse gehen werden. Gleichzeitig ändern sich auch im siebten Schuljahr Beziehungen noch. Daher erhalten die Schülerinnen und Schüler etwa acht Wochen vor dem Schuljahresende ein Formular, über das sie ihre Wünsche einreichen können. Eine „perfekte“ Lösung für ein solches Formular gibt es nicht. Einerseits kann den Wünschen leichter entsprochen werden, wenn sie „reziprok“ sind, wenn also Schülerinnen und Schüler einander gegenseitig als gewünschte Mitschülerinnen und Mitschüler nennen. Andererseits sind Beziehungswünsche nicht immer gegenseitig. Daher wird das Formular offen und ohne zahlenmäßige Beschränkung der Freundeswünsche gestaltet.
Wenn die Formulare ausgefüllt vorliegen, entwickeln die Klassenlehrerinnen und -lehrer einen Vorschlag zu einer Gruppenbildung innerhalb der Klassen unter Berücksichtigung der Schülerwünsche. Die Koordinatoren der Erprobungs- und der Mittelstufe entwickeln auf dieser Grundlage in einer Konferenz aller abgebenden Klassenlehrerinnen und -lehrer einen Vorschlag zur Klassenneubildung; der wird in Abstimmung mit der Schulleitung beschlossen. Spätestens drei Wochen vor Schuljahresende wird der siebte Jahrgang über die Zusammensetzung der achten Klassen informiert. Unmittelbar im Zusammenhang mit dieser Information werden die künftigen achten Klassen einen ganzen Schultag mit den neuen Klassenlehrerinnen und -lehrern verbringen, um einander kennenzulernen.
Nach Möglichkeit bemühen wir uns, dass die Lerngruppen in der zweiten Fremdsprache, also in Französisch und Latein, von der siebten zur achten Klasse unverändert bleiben, da sie erst ein Jahr lang gemeinsam gelernt haben.
Die siebten Klassen gestalten den Abschied von den bestehenden Verbünden an einem Tag am Ende des Schuljahres. Die Form – Ausflug, Fest oder anderes – entwickeln und planen die Klassen selbst zusammen mit ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern.
Zu Beginn des achten Schuljahres wird der gesamte erste Schultag mit teambildenden Maßnahmen von den Klassenlehrerinnen und -lehrern gestaltet. Im Laufe des achten Schuljahres verbringen alle achten Klassen gemeinsam als Jahrgang oder als einzelne Klassen Wandertage mit erlebnispädagogischen Unternehmungen. Nach den Herbstferien wird die Maßnahme in den achten Jahrgängen evaluiert, um das Konzept ggf. für kommende Jahrgänge anzupassen.

Empfehlungen

  • Lehrerinnen und Lehrer nehmen sich zu Beginn des achten Jahrgangs Zeit, unterschiedliche Lernstände auszugleichen und die Schülerinnen und Schüler möglichst auf einen vergleichbaren Stand zu bringen.
  • Schülerinnen und Schüler begegnen einander offen und respektvoll – auch und gerade wenn Vorbehalte gegen Mitschülerinnen oder Mitschüler gehegt werden und wenn Jugendliche unterschiedlicher sozialer Schichten und mit unterschiedlichen Talenten einander begegnen.
  • Ein respektvolles Miteinander wird unbedingt auch von der Kommunikation in sozialen Medien erwartet.
  • Schülerinnen und Schüler sprechen weniger übereinander als vielmehr miteinander.
  • Eltern unterstützen ihre Kinder in diesem respektvollen Verhalten; sie ermutigen sie angesichts des Neubeginns.
  • Trauer über Abschied und Sorgen angesichts von Veränderungen sind natürlich und dürfen ausgesprochen und gezeigt werden. Eltern und Lehrerinnen und Lehrer bringen den Jugendlichen Verständnis entgegen, vermeiden aber Hysterie und bestärken das Selbstvertrauen der Jugendlichen, dass sie die zunächst fremden und ungewohnten Herausforderungen bestehen werden.
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