Hausaufgabenkonzept Sekundarstufe I

Beschluss der Schulkonferenz vom 01.10.2025

Präambel

Hausaufgaben sind ein verbindlicher Bestandteil schulischen Lernens und eine pädagogisch sinnvolle Ergänzung des Unterrichts. Sie fördern das eigenverantwortliche Arbeiten,
vertiefen den Unterrichtsstoff und tragen wesentlich zum Lernerfolg bei.

Dabei kann es sich um terminierte Pflichtaufgaben (ggf. mit Wahlmöglichkeiten) mit konkretem Abgabedatum handeln, um stetige Aufgaben wie z. B. tägliches Vokabellernen,
um Wiederholungen oder um selbstverantwortete Aufgaben wie z. B. Recherchen und Projektskizzen handeln.

Gemäß § 42 Absatz 3 des Schulgesetzes NRW sind Schülerinnen und Schüler verpflichtet,

„sich auf den Unterricht vorzubereiten, sich aktiv daran zu beteiligen, die erforderlichen Arbeiten anzufertigen und die Hausaufgaben zu erledigen.“

Diese gesetzlich verankerte Mitwirkungspflicht bedeutet: Hausaufgaben sind keine freiwillige Leistung, sondern Teil der schulischen Verantwortung jedes Einzelnen. Eine wiederholte und unbegründete Nichtanfertigung stellt daher einen Verstoß gegen das Schulgesetz dar und kann – nach pädagogischem Ermessen – erzieherische Maßnahmen wie die Nacharbeit unter Aufsicht oder in schwerwiegenden Fällen auch Ordnungsmaßnahmen nach sich ziehen.
Das vorliegende Konzept konkretisiert auf pädagogischer Grundlage den sinnvollen, verantwortungsvollen und konstruktiven Umgang mit Hausaufgaben in der Sekundarstufe I – sowohl für Lehrkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern. Ziel ist es, durch klare Strukturen, gegenseitige Verlässlichkeit und unterstützende Maßnahmen das Lernen zu fördern und die schulische Zusammenarbeit zu stärken.

1. Allgemeine Rahmenbedingungen

1.1 Zeitlicher Umfang der Hausaufgaben
  • Klassen 5–7: max. 60 Minuten pro Schultag
  • Klassen 8–10: max. 75 Minuten pro Schultag
1.2 Verlässlichkeit und Ruhe beim Aufgeben

Hausaufgaben sollen in Ruhe und vor dem Klingelzeichen aufgegeben werden. Das schafft Klarheit und entlastet alle Beteiligten.

1.3 Bewertung von Hausaufgaben

Hausaufgaben werden gemäß der amtlichen Schulvorschriften nicht benotet, finden aber Anerkennung – auch durch die Einbindung der Ergebnisse in den Unterricht. So werden die aus der häuslichen Arbeit resultierende mündliche Beteiligung und insbesondere positive Auswirkungen sorgfältig gemachter Hausaufgaben ausdrücklich gewürdigt und rückgemeldet.

1.4 Hausaufgaben bei Krankheit
  • Krankheit bis zu einer Woche: Nacharbeiten freiwillig
  • längere Abwesenheit: Nacharbeit in Fächern der Fachgruppe I (Fächer mit Klassenarbeiten) nach Beratung durch Fachlehrkräfte Leistungsüberprüfungen nach längeren Fehlzeiten: Berücksichtigung von Fehlzeiten nach pädagogischem Ermessen (z. B. Nicht-Bewertung einzelner Teilaufgaben)
1.5 Umgang mit nicht erledigten Hausaufgaben
  • bei wiederholtem Nicht-Erledigen (z. B. dreimal) Information an Eltern
  • weitere Maßnahmen (z. B. Nacharbeiten in der Schule, Ordnungsmaßnahmen) in Einzelfallentscheidung

2. Rollen und Pflichten

2.1 Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer
  • Einführung des Hausaufgabenplaners („Timer“) in den ersten Schultagen mit Informationen und Übungen zur Nutzung Einführung des „Buddy“ -Systems zur gegenseitigen Unterstützung in Klasse 5 bis 7
  • Erstellung einer Tabelle mit der Zuordnung der „Buddys“ (Partner): freiwillige Zuordnung unter Berücksichtigung von Freundschaften und Wohnortnähe (Unterstützung und ggf. Neuzuordnung bei Problemen)
  • Durchführung von Methodentagen zur Lern- und Arbeitsorganisation in Klasse 5 und 8, um Motivation, Selbststeuerung und Selbständigkeit zu fördern
2.2 Fachlehrerinnen und Fachlehrer
  • zu Beginn der Stunde klären, ob Zuständigkeiten für Abwesende geklärt sind
    bei hoher Zahl krankheitsbedingter Fehlzeiten: Benennung eines Schülers/einer Schülerin zur Dokumentation der Hausaufgaben für alle Abwesenden (Übermittlung über schul.cloud bzw. über Eltern in Jg. 5)
  • Hausaufgaben werden vor dem Klingeln gut sichtbar an der Tafel notiert
  • in Klassen 5 und 6 an das Eintragen in den Timer erinnern
  • Zeit einplanen, um Fragen zu den Hausaufgaben zu klären: ggf. beginnen die Schülerinnen und Schülerschon in der Stunde mit der Bearbeitung – so können Stolpersteine frühzeitig erkannt und gemeinsam gelöst werden
    Schaffen von fachspezifischen Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler, bei Unklarheiten in der Aufgabenstellung, der Lehrkraft die Probleme bei der Bearbeitung darlegen zu können, ohne Nachteile zu erfahren (Beispiel Mathe: Ich formuliere in eigenen Worten: 1. meine Aufgabe, 2. mein Problem und 3., was ich unternommen habe, um mein Problem zu lösen)
  • bei mehrmals nicht gemachten Hausaufgaben im Halbjahr: Information an die Eltern
  • Dokumentation fehlender Hausaufgaben im digitalen Klassenbuch
  • Qualität der Hausaufgaben durch kollegialen Austausch fördern: Was macht „gute“ Hausaufgaben aus? Mögliche Merkmale: kreative oder offene Aufgabenformate, Langzeitaufgaben mit Zwischenzielen, Aufgaben mit Wahlmöglichkeiten, verschiedene Lernprodukte (z. B. Poster, Audio, Präsentation)
  • Dialogkultur stärken: Lehrkräfte sollten regelmäßig mit den Schüler*innen das Gespräch über Hausaufgaben suchen; gelegentliches Feedback zu Umfang, Format oder Schwierigkeitsgrad kann helfen, Aufgaben passgenauer zu gestalten und die Motivation zu fördern
2.3 Schülerinnen und Schüler
  • Notieren aller Hausaufgaben im Timer
  • Übernahme von Verantwortung als Buddy → Überbringen der Informationen und Arbeitsblätter (analog oder digital)
  • selbständige Bearbeitung der Aufgaben (bei Bedarf kurzer Hinweis im Timer durch Eltern, wenn Umfang unangemessen oder Hilfe nötig war)
  • aktives Nachfragen bei Unklarheiten
  • eigenverantwortliches Nacharbeiten versäumter Aufgaben (nach den oben genannten Regelungen)
  • vor Unterrichtsbeginn Rückmeldung an die Lehrkraft, wenn Hausaufgaben fehlen
2.4 Eltern

Die Eltern unterstützen ihre Kinder im Sinne einer fördernden Begleitung zur Selbständigkeit:

  • Bereitstellen guter Arbeitsbedingungen (z. B. ruhiger Arbeitsplatz)
  • Ermutigung zum eigenverantwortlichen Arbeiten mit angemessener Unterstützung
  • Notiz im Timer, wenn die Aufgabenmenge zu umfangreich war oder besondere Umstände das Erledigen der Hausaufgaben verhinderten

Das Hausaufgabenkonzept wird am Ende des Schuljahres 2025/26 evaluiert. Insbesondere soll überprüft werden, ob das Konzept so umgesetzt wird, dass fehlende Schülerinnen und Schüler ohne Komplikationen erfahren, welche Hausaufgaben jeweils zu erledigen sind.

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